Die Kirche „St. Martin" in Dörrenbach ist seit 1684/85 eine Simultankirche, wird also von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt. Ebenso teilen sich in ökumenischer Eintracht beide Konfessionen den einen Altar und die eine Sakristei. Ein herzlicher, christlicher Geist herrscht auch bei gemeinsamen Unternehmungen wie ökumenischen Andachten, Gottesdiensten oder Sitzungen.

Der älteste Teil der Kirche, der Unterteil des Chorraumes, stammt aus der Zeit um 1300; die Teile darüber sind der Spätgotik (16. Jahrhundert) zuzuordnen. Schlüsselloch-Scharten zeigen, dass der Turm auch zu Verteidigungszwecken genutzt wurde. Darüber ragt weithin sichtbar der achtseitige Spitzturm der Kirche. Eine Rarität ist auch das Treppentürmchen mit dem „Lichterker", dessen einfallendes Licht zum Gebet für die Toten ermahnen sollte und zugleich als Trost für die Hinterbliebenen galt. Neben dem großen Fenster aus der Frührenaissance ist die Umrisszeichnung eines Brotmaßes zu erkennen. Die Sonnenuhr über der Eingangstür hat bis heute nichts an Genauigkeit verloren.

In das Innere der ehrwürdigen Kirche gelangt man durch das Spitzbogenportal aus dem 16. Jahrhundert. Den Chorraum überspannt das frühgotische Rippenkreuzgewölbe aus der Entstehungszeit der Kirche. Beeindruckend ist auch die Mauerstärke von rund zwei Metern. Ausgeschmückt ist der Chorraum mit Gemälden aus dem 14./15. Jahrhundert. Wandmalereien zieren auch die Nordwand des Langhauses. Im Zuge der Reformation wurden 1579 alle Gemälde und Bilder verdeckt oder entfernt und gerieten danach in Vergessenheit.

Bei der Renovierung 1953 wurden die Wandmalereien wieder entdeckt, aber leider unvollständig und unsachgemäß restauriert. Unter den fünf Glocken im Glockenturm läutet heute noch eine der ältesten Glocken der Pfalz, aus der Zeit um 1330. Sie hat alle Kriegs- und Notzeiten gut überstanden und kündet mit ihrer Inschrift: O. Rex Glorie. XPE. Veni. Cum. Pace. Zu Deutsch: Oh König der Ehren, Christus, komme mit Frieden.

Dörrenbach Dornröschen der Pfalz
 Rathaus, Hauptsraße 87

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