Ausschnitt aus dem Projektraum, sog. „Haardt-Achse“

[Hinweis zur „Haardt-Achse“: Vieles spricht dafür, dass eine Alternative der mittelalterlichen Wegeachsen der Jakobspilger aus Richtung Worms auch wohl entlang des Randes der Haardt über Bad Dürkheim – Neustadt – Edenkoben – Landau – Klingenmünster – Bad Bergzabern, Wissembourg (Elsass) in Richtung Strasbourg (Elsass) verlief. Eine relativ große Anzahl von Zeugnissen der mittelalterlichen Baukultur, darunter auch bedeutende Klöster, markiert hier bis in die Gegenwart eine imaginäre Verbindungsachse, die jedoch bislang noch nicht offiziell ausgewiesen und markiert ist. Innerhalb des Projektraumes „Sternenweg/Chemin des étoiles“ wurden daher auch – entlang des „Haardt-Gebirges“ – zwischen der offiziellen Pfalz | Südroute und Pfalz | Nordroute mittelalterliche Kulturdenkmäler erfasst.]

Dazu gehört u.a. auch die Kirche St. Martin in Dörrenbach:

Der Jakobsmuschelstein an der Simultankirche St. Martin in Dörrenbach, Chorturm (um 1300). Die Kirche wurde Anfang des 14. Jh.s als Wehrkirche, die ursprünglich Bestandteil einer Dorfbefestigungsanlage war, errichtet. Davon hat sich der Chorturm erhalten. Zu Beginn des 16. Jh.s erhält der Turm die oberen Geschosse und ein neues Langhaus. Mit dem umgebenden Wehrfriedhof handelt es sich um die einzige erhaltene Wehrkirche in der Pfalz. Heute wird sie als Simultankirche genutzt. Die Sakristei wurde bereits im frühen 15. Jh. angebaut. Reste von Wandmalereien aus dem 14./15. Jh. haben sich im Inneren der Kirche erhalten. Die Kirchenglocke datiert in das Jahr 1330 und ist damit die älteste der Pfalz. Im runden Treppenturm befindet sich ein Lichterker in dem einst die Totenleuchte stand. 1460 wurde der Ort belagert, eingenommen und die Verteidigungsanlagen abgebrochen.

Zum Gemeindebezirk von Dörrenbach gehört auch ein bedeutendes Pilgerziel der Region, die Wallfahrtskapelle am Kolmerberg. Die Kapelle liegt mitten im Wald, nördlich des Ortes gelegen und war im Mittelalter ein Ort für Einsiedler. Der Chorbogen des Bauwerks aus dem 18. Jh. zeigt noch Spuren aus dem Vorgängerbau des 15. Jh.s.

„Dörrenbach und seine außergewöhnliche mittelalterliche Dorfkirche waren schon immer auch ein Ziel für Pilger. Dies wird nun durch das Modellprojekt „Sternenweg/Chemin des étoiles“ noch einmal besonders verdeutlicht und Dörrenbach als Mosaikstein auf den Wegen der Jakobspilger in der Großregion erkennbar gemacht! Vom Ausgangspunkt der Martinskirche lassen sich herrliche Pilgertouren zu weiteren Zeugnissen mittelalterlicher Baukultur in der Umgebung auf dem „Sternenweg“ planen. Etwa nach Bad Bergzabern mit seinen fünf Positionen oder zur Burgruine Gutenberg und weiter nach Oberotterbach zur protestantischen Pfarrkirche mit ihrem Chorturm aus dem 12. Jh.“, so Ortsbürgermeister Reinhard Pelz.

Vor Ort in Dörrenbach haben sich neben dem Ortsbürgermeister auch Pfarrerin Margret Lingenfelder als „Paten“ für den Jakobsmuschelstein an der mittelalterlichen Dorfkirche als weiteres Wegezeichen im Projektraum engagiert. In Zusammenarbeit mit Karl Unold von der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. und dem Initiator des Modellprojektes, Peter Michael Lupp vom Regionalverband Saarbrücken, konnten der Jakobsmuschelstein und ein zugehöriges Hinweisschild vor Ort seinen Platz erhalten.

oben ↑